Chronik und Erfolge DJK-Sportverein Kray 09 e.V.
Im Jahre 1908 bekam Willi Schröer zu Weihnachten von seinem Vater einen Fußball geschenkt. Vater Schröer ahnte damals nicht, dass der durch dieses Geschenk den Grundstein zum Sportverein Kray 09 gelegt hatte. Um Willi Schröer sammelten sich schnell ehemalige fußballbegeisterte Schulkameraden, die dieser in Deutschland noch jungen Sportart huldigten.
Mit ihnen gründete er im Jahre 1909 in der väterlichen Wirtschaft den Sportverein Kray 09.
Im Jahre 1908 bekam Willi Schröer zu Weihnachten von seinem Vater einen Fußball geschenkt. Vater Schröer ahnte damals nicht, dass der durch dieses Geschenk den Grundstein zum Sportverein Kray 09 gelegt hatte. Um Willi Schröer sammelten sich schnell ehemalige fußballbegeisterte Schulkameraden, die dieser in Deutschland noch jungen Sportart huldigten. Mit ihnen gründete er im Jahre 1909 in der väterlichen Wirtschaft den Sportverein Kray 09.
Gründer waren: Willi Schröer, Ernst Schulz, Ernst Köster, Ludwig de Hessele, Franz Droste, Albert Erben, Jacob Färber, Hermann Feldhaus, Fritz Mahler, Ludwig Nacke, Aloys Quast, Ludwig Quast, Josef Schulte, Albert Schulz und Bruno Silbersack.
Willi Schröer war der erste Vorsitzende des neuen Vereins und zugleich Spielführer der ersten Mannschaft. Zum Vereinslokal wurde die Wirtschaft Schröer bestimmt. Um seiner großen Verdienste willen, die er sich als Gründer, Vorsitzender und Spieler um den Verein erwarb, wurde Willi Schröer im Jahre 1950 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Der Verein hatte anfangs sehr unter den damals mangelhaften Platzverhältnissen zu leiden. So sielte man zunächst auf einem Gelände hinter der Zeche Joachim, „Zu den sieben Brüdern“ genannt, das mehr einem Acker als einem Fußballplatz glich. Durch Vermittlung des damaligen Vikars Steppkes stellte 1911 das Gut Eickenscheidt dem Verein einen Platz am „Döppelhahn“ zur Verfügung, auf dem bis dahin schon der BV 09 Steele und der ESV 1899 gespielt hatten. Der Verein war zunächst weder konfessionell noch verbandsmäßig gebunden. Erst als im Jahre 1911 der Jünglingsverein eine Turnabteilung gründete, wurde die Angliederung an diesen vollzogen; der Sportverein blieb aber in seiner Führung und Betätigung absolut selbstständig.
Der Spielbetrieb wurde bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges rege durchgeführt, und mancher schöne Sieg wurde errungen. Unsere hauptsächlichen Spielpartner in dieser Zeit waren: Rotthausen, Steele, Freisenbruch, Essen-Ost, Heisingen und Werden. Während des Krieges ruhte der Spielbetrieb vollständig. Der Krieg riss in unsere Reihen gewaltige Lücken. Trotzdem wurde schon 1919 unter der Leitung des Vorsitzenden Josef Haxter, des Kassierers Hermann Schröer und des Schriftführers Oswald Schöneck der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Während dieser und der folgenden Zeit erwarb sich besonders Josef Haxter große Verdienste um den Verein. Der Sportplatz am „Döpelhahn“ war in der Zwischenzeit verloren gegangen. Der Verein bekam dafür von der Verwaltung der Zeche Bonifatius die Erlaubnis, auf dem Hövelschen Gelände an der Kortstraße zusammen mit dem Spielverein Kray 04 Sport zu treiben. Bei Wiederaufnahme des Spielbetriebes konnte man sich sofort wieder auf eine starke Mannschaft stützen. Die Spieler Heinrich Klotz, Josef Vollmer, Alois Agethen, Theo Kreul, Franz Korber, Willi Brüning, Paul Weinekötter, Hermann Schröer, Willi Holit, Josef Droste, Jakob Färber und Albert Janowski brachten den Verein schnell durch ihr gutes, vor allem aber immer faires Spiel zu hohem Ansehen.
Nach dem Kriege schlossen sich die Sportvereine enger zu Verbänden zusammen. Und hier ragt vor allen als Wegbereiter eine Persönlichkeit hervor, unser unvergesslicher Prälat Mosterts. Die Krönung seiner Arbeit war der Zusammenschluss der sporttreibenden katholischen Jugend im Jahre 1919 in Würzburg. Der Verband der Deutschen Jugendkraft wurde gegründet und erlebte unter dem Symbol der deutschen Eiche, umstrahlt von der aufgehenden Sonne, einen unerwarteten Aufschwung. Schon im Jahre 1920 erfolgte unter dem Namen „DJK Sportverein Kray 09“ der Anschluss an den „Rhein-Weser-Verband der Deutschen Jugendkraft, Reichsverband für Leibesübungen in katholischen Vereinen“. Zu den Gründern der Deutschen Jugendkraft in Essen zählt unser späterer Vorsitzender Lehrer Matthias Schmitt. Als Bezirksleiter und Kampfrichter erfreute er sich beiden DJK-Turnern und –Leichtathleten eines guten Rufes. Mittlerweile hatte die damalige selbständige Gemeinde Kray unter dem Bürgermeister Kohlen einen Sportplatz an der Jugendhalle herrichten lassen, der im Jahre 1920 den Vereinen zur Benutzung übergeben wurde.
Mit nur kurzer Unterbrechung spielte nun unsere Mannschaft auf diesem Platz. Die planmäßig angelegte Arbeit des Vorstandes wurde schon im folgenden Jahr von Erfolg gekrönt, gelang doch dem Verein mit der Mannschaft Karl Roggenkamp, Ernst Köster, Willi Ludwig, Theo Kreul, Karl Libeck, Hannes Nadrowski, Otto Busch, Gustav Jeromin, Franz Korber, Heini Jeromin und Albert Janowski schon im nächsten Jahre der Aufstieg in die Industrie-Gauklasse, der höchsten Klasse der DJK. Diese Mannschaft, nach ihrer schwarzen Kluft mit der Krayer Krähe auf weißem Brustdreieck, die „Krayer schwarzen Raben“ genannt, machten den Namen „DJK Sportverein Kray 09“ weit über Essens Grenzen bekannt. Es sei hier an ein Spiel gegen Paderborn erinnert, bei dem unsere Mannschaft mit 20:0 Toren siegreich blieb. Dass darum damals alle Blicke in Kray auf sie gerichtet waren, ist nicht verwunderlich, hielt sie doch durch ihre hohe Spielkunst und die damit verbundenen Erfolgsserie die Gemeinde monatelang in Spannung.
Die ständig wachsende Mitgliederzahl war äußeres Zeichen des Interesses und der Anerkennung. Wenn auch die Elf auf allen Plätzen gut besetzt war, so überragte doch ein Spieler alle anderen. Das war der Linksaußen Albert Janowski, der mehrere Male in Auswahlmannschaften der Stadt (1920-23 ständiger Linksaußen), des Kreises und des Gaues Rhein-Weser eingesetzt wurde. Die Krönung seiner spielerischen Tätigkeit war seine Aufstellung als Nationalspieler im DJK-Länderspiel gegen Holland im Jahre 1921 in Dortmund. Leider trat er später aus beruflichen Gründen zum Sportverein der Reichsbahner über. Auch das Jahr 1922 war erfolgreich. Das dokumentierte der 2:1-Erfolg im Freundschaftsspiel gegen die DJK Katernberg, dem damaligen Reichsmeister der Deutschen Jugendkraft. Nach dieser Zeit der Blüte erlebte der Verein im Jahre 1923 einen unerwarteten Tiefstand. Durch Spielerabgänge aus mancherlei Gründen wurde der Verein stark in Mitleidenschaft gezogen.
Die natürliche Folge war, dass der Verein im Jahre 1924 in die A-Klasse absteigen musste. Aber bald ging es wieder aufwärts. Lange vorher hatte die Vereinsleitung die Wichtigkeit eines eigenen Nachwuchses erkannt und darum besonderen Wert auf die Ausbildung und Förderung der Jugend gelegt. Es waren vor allem der 1. Vorsitzende Matthias Schmitt und der damalige Jugendwart Karl Fröhlich sen., die dieses Ziel stetig und unbeirrbar verfolgten. Und der Erfolg gab ihnen Recht. Bald verfügte der Verein über Jungendmannschaften, die sich überall sehen lassen konnten. Die A-Jungend mit den Spielern Robert Springenberg, Viktor Kurmansek, Willi Schwark, Ludwig Zenner, Ludwig Fries, Heini Stellte, Altenbeck, Hans Sauerwald, Josef Haferkamp, Ferdinand Brüning, Franz Mause und Karl Fröhlich I errang im Jahre 1924 in imponierendem Stil die A-Jugendmeisterschaft. Im Jahre 1925 sicherte sich der Verein die Seniorenmeisterschaft und damit erneut den Aufstieg in die Gauliga. Josef Haferkamp, Spielführer dieser so erfolgreichen Mannschaft, wurde leider durch seinen Tod allzu früh aus unserer Mitte gerissen. Durch fleißiges Training steigerte die Mannschaft von Tag zu Tag ihr Können. Spielvergleiche mit Vereinen des Westdeutschen Spielverbandes zeigten, dass wir uns mit ihnen messen konnten. Wer denkt nicht gern zurück an die immer interessanten Kämpfe, die unsere Mannschaft damals gegen namhafte Gegner größtenteils erfolgreich bestritt.
Wir erinnern an die Spiele gegen Düren, gegen die Soldatenmannschaften aus Minden und Braunschweig, sowie die Matrosenmannschaft „Kreuzer Nymphe“ aus Kiel und nicht zuletzt an die Spiele gegen den Bruderbein DJK Wesel. Wir erinnern an die Pokalwoche 1929 in Kray, die uns als Pokalsieger sah. In den folgenden Jahren spielten wir ohne Unterbrechung in der höchsten DJK-Klasse. Immer wieder hatten wir in unserer Elf überragende Einzelspieler, die zu höheren Ehren berufen wurden. So stellte Kray 09 im Laufe der Jahre folgende Spieler für die DJK-Stadtmannschaft ab: Franz Mause, Willi Schwark, Ludwig Zenner, Gustav Neumann, Karl Fröhlich I, Paul Fröhlich und Josef Flügel. (Auf den Einsatz von Albert Janowski hatten wir ja schon hingewiesen.) Im Spieljahr 1929/30 verfügten wir wieder mit Anton Sauerwald, Karl Fröhlich I, Karl Fröhlich II, Michel Theis, Ludwig Fries, August Altenbeck, Heinrich Driller, Felix Stürmer, Hans Flügel, Viktor Wciorka, Paul Fröhlich, zu denen später noch Johann Wojczack kam, über eine sehr starke Mannschaft.
In der 1. Meisterschaftsserie sicherte man sich einem beruhigenden Vorsprung vor anderen Mannschaften. Dann aber folgte plötzlich eine Serie von Niederlagen, so dass nach Abschluss der Spielzeit unserer Mannschaft mit noch drei anderen punktegleich an letzter Stelle der Tabelle stand. In den Qualifikationsspielen konnte sich unsere Mannschaft vor dem Abstieg retten. Ende der zwanziger Jahre wurde der 1. Vorsitzende, Lehrer M. Schmitt, in den DJK-Verband Essen berufen und legte infolgedessen sein Amt im Verein nieder, um sich voll und ganz seinem neuen Wirkungsfeld widmen zu können. Mit dieser ehrenvollen Berufung fand er die ihm gebührende Anerkennung, der Verein jedoch verlor mit ihm einen Sportler von großem Format und hohem sportlichen Können. Besonders die Turner und Leichtathleten verloren in ihm die Persönlichkeit, die ihren Sport immer eifrig gepflegt und gefördert hatte. In regelmäßigen Übungsstunden vermittelte er Ihnen als Leiter und Vorturner sein hohes Können. Es ist darum nicht verwunderlich, dass auch auf diesem Gebiet von unserem Verein Beachtliches geleistet wurde.
So errang Jakob Schwarzwald auf dem Bezirks-Turn- und –Sporttag 1921 der DJK Essen im Wetturnen der II. Klase den II. Sieg und im Jahre 1922 im Sechskamp mit 98 Punkten wieder den II. Sieg. Unser Mittelstreckler Heini Grahmann erzielte in späteren Jahren im 400-m-Lauf ebenfalls gute Erfolge. So konnte er auf Kreisfesten in dieser Disziplin jeweils einen 4., 2. und 5. Sieg erringen. Es ist müßig, die Namen all derer zu nennen, die auf Kreis- und Gaufesten einen achtbaren Platz errangen. Nicht zuletzt ist es auf diese Erfolge zurückzuführen, dass man der DJK Kray 09 im Jahre 1924 die Durchführung der Essener DJK-Kreismeisterschaften an der Krayer Jugendhalle übertrug. Dass auch heute noch unser Verein Talente auf diesem Gebiet besitzt, bewies 1953 Günter Versen, der beim Kreisfest in Essen-Werden im Kampf mit den Spitzenkönnern von Grün-Weiß Werden und Winfried Huttrop ohne besonderes Training im 400-m-Lauf den 3. Platz belegte. Das Amt des 1. Vorsitzenden hatte nun Karl Fröhlich sen. inne, der den Verein bis zu seiner Auflösung mit viel Geschick leitete. Ihm standen mit dem 2. Vorsitzenden Josef Schrievers, dem 1. Geschäftsführer Franz Bielefeld, dem 1. Schriftführer Josef Schmitz, dem Kassierer Peter Reichert und dem Spielobmann Willi Köster geeignete Mitarbeiter zur Verfügung, die ebenso an den weiteren Erfolgen großen Anteil hatten. Die immer größer werdende Zahl der Mitglieder und Spieler kam daher nicht von ungefähr.
Sie brachte aber den Vorstand bei der Ansetzung von Spielen oft in Schwierigkeiten (Raumnot), da ja der Platz an der Jugendhalle auch von anderen Vereinen benutzt wurde. Darum nahm der Gedanke zur Schaffung eines eigenen Sportplatzes immer mehr Gestalt an, bis er endlich in die Tat umgesetzt wurde. Gerade um diese Zeit begann man mit dem Abbruch der Hövelschen Ziegelei an der Kortstraße. Eine idealere Lage für einen Sportplatz in Kray gab es nicht. Sofort aufgenommene Verhandlungen führten bald zu einem günstigen Abschluss. Der Verein pachtete das Grundstück, auf dem heute eine modere Wohnsiedlung errichtet ist, vorläufig auf zehn Jahre. Bald herrschte hier ein reges Leben, denn der Verein beteiligte sich geschlossen an dem Ausbau der Sportanlage. Die Arbeit war nicht immer leicht, sondern musste oft unter großen Schwierigkeiten durchgeführt werden. Ein besonderes Lob gebührt dem damaligen freiwilligen Arbeitsdienst, der jedoch ausschließlich aus Mitgliedern und Spielern des Vereins bestand, und der bei der Anlagengestaltung den größten und schwierigsten Teil der Arbeiten übernahm. Erwähnt sei hier noch Willi Köster, der in Zusammenarbeit mit Jos. Schrievers dem damaligen Vorstand beim Ausbau des Platzes gute Hilfe leistete.
So entstand durch Selbsthilfe in Gemeinschaftsarbeit eine Platzanlage, wie man sie sich nicht idealer hätte denken können, und die heute noch den Ansprüchen eines Oberligavereins genügen würde. 1933 konnte dann die Einweihung des Sportplatzes vorgenommen werden. Ein imposanter Festzug leitete dieses alle interessierende Ereignis ein. Beim anschließenden Festakt umsäumten Tausende von Zuschauern den Platz. Die kirchliche Weihe vollzog der 1951 verstorbene Pfarrer Ströter. Zum Eröffnungspiel wurde der damalige Gaumeister DJK Rüttenscheid verpflichtet, den wir in einem mitreißenden Spiel mit 3:2 Toren schlagen konnten. Unsere damaligen Spieler waren: Tor: O. Hippel, A. Sauerwald Verteidiger: Karl Fröhlich I, Karl Fröhlich II Läufer: J. Wojczak, W. Houck, M. Theiß Sturm: J. Flügel, B. Krämer, A. Sommer, V. Wciorka, P. Fröhlich Im Jahre 1933 begann für die Deutsche Jugendkraft alter Prägung ein neuer Abschnitt. Durch die politische Umwälzung in unserem Vaterlande wurde die Hitler-Diktatur geschaffen. Der DJK-Verband wurde gleichgeschaltet und dadurch praktisch aufgelöst. Wir wurden der 2. Klasse des Westdeutschen Spielverbandes zugeteilt, in der auch der Spielverein Kray 04 spielte.
Am 18. Februar 1934 verhängte man dann über die DJK-Vereine unseres Gebietes die Spielsperre. Anfangs wurde der Spielbetrieb notdürftig durch Spiele in Westfalen aufrechterhalten, weil dort noch keine Spielsperre bestand. Als aber auch hier das Spielverbot in Kraft trat, war unser Untergang besiegelt. Unser Vereinseigentum konnten wir dem Zugriff des Staates entziehen. Die prächtige Platzanlage jedoch musste am 1. Oktober 1934 aus finanziellen Gründen aufgegeben werden und ging uns so verloren. Einige Mitglieder und Spieler traten zu neutralen Vereinen über. Der größte Teil aber, vor allem die vielen älteren Mitglieder, zogen sich vom Sportleben zurück. Sie wurden dem Sport entfremdet und haben zum Teil nicht mehr zum Sport zurückgefunden. Infolge dieses Schicksals feierte der Verein sein 25jähriges Jubiläum nur in schlichter, dafür aber eindrucksvollerer Weise. In diesem Zusammenhang sollen auch nicht unerwähnt bleiben die großen Verdienste unseres damaligen Geistlichen Beirates, Herrn Kaplans Heinz, des Pfarrers im Bergischen Land, der von der Gründung der DJK bis zum Verbot als vorzüglicher Steuermann der katholischen Jugend in Kray segensreich und mit Erfolg gewirkt hat. In diesem Zusammenhag ein herzliches „Jugendkraft-Heil“ in die Bergischen Lande zu rufen, ist uns ein Herzensbedürfnis. Sein Nachfolger, Geistlicher Beirat Herr Kaplan Echsenkämper, hat ebenso wie sein Vorgänger große Verdienste um den Verein erworben.
Leider musste auch er wie so viele aus unseren Reihen sein junges Leben im letzten unglückseligen Kriege dahingeben. Er wird wie alle unsere Toten in der Geschichte unseres Vereins weiterleben. Der zweite Weltkrieg zerbrach die Macht dieser Diktatur. Die Verbote wurden aufgehoben, und damit war der Weg zum Wiederaufleben der Deutschen Jugendkraft frei. Im Herbst 1947 wurde die „Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Jugendkraft“ als rechtliche Nachfolgerin des 1934 verbotenen Verbandes gegründet. Damit lebte der DJK-Gedanke wieder auf, und überall wurden die alten DJK-Vereine neu gegründet. Nach langen Erwägungen und Beratungen empfahl der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der DJK unter Führung des bewährten Sport-Prälaten Wolker den Anschluss der DJK-Vereine an die neutralen Fachverbände. Auch in Kray war der DJK-Gedanke noch lebendig. Trotzdem dauerte es eine Zeit, bis „09“ wieder zu neuem Leben erweckt wurde. Auf kleinen Feiern, die Willi Köster im alten Vereinslokal Franz Meerbeck aufzog, drängten besonders die alten Spieler auf Neugründung des Vereins. Aber den Mitgliedern des letzten Vorstandes schien die Zeit noch nicht günstig. Da ergriff die jüngere Generation die Initiative. Alfred Fröhlich und Heinz Krämer leisteten kurz entschlossen die Vorarbeit und luden zur Gründungsversammlung bei Meerbeck ein. Fast 100 Interessierte folgten dem Rufe, und so wurde am 30. April 1950 der „DJK Sportverein Kray 09“ wiedergegründet.
Wilhelm Ducree übernahm die Führung des Vereins. Beim Aufbau und der Neuorganisation leistete er Hervorragendes, wobei ihn die beiden Vorgenannten tatkräftig unterstützten. Bei der Wiedergründung des Vereins wurde bewusst das „DJK“ beigefügt. Wir übernahmen damit die Verpflichtung, ehrlichen und selbstlosen Sport zu treiben. Wir wollen dieser Verpflichtung jederzeit gerne nachkommen. Kämpfen wir jeder Zeit im Geist der Deutschen Jugendkraft! 1951 wurde Lehrer Jos. Schrievers 1. Vorsitzender, der auf die Arbeit seines Vorgängers aufbaute und sie zielstrebig fortführe. Er gab dem Verein eine Satzung und sorgte, dass die Gemeinschaft in finanzieller Hinsicht gesundete. Er sprang überall da ein, wo man in Not war. Sein Hauptaugenmerk richtete er jedoch auf die Förderung des Nachwuchses (Schüler), die er vorzugsweise betreute. 1952 legte er freiwillig sein Amt nieder, um des Posten des Geschäftsführers zu übernehmen. Den Höhepunkt des Jahres 1953 bildete die Weihe des Banners, für dessen Anschaffung er noch verantwortlich zeichnete und das durch den damaligen Geistlichen Beirat Kaplan Beukes geweiht wurde. In der Generalversammlung des Jahres 1953 wurde Dr. Georg Schütt zum 1. Vorsitzenden gewählt, unter dessen Führung der Verein weiter erfolgreich gefördert wurde. 1958 wurde er zum Sportarzt der Diözesangemeinschaft Essen gewählt. An Stelle des verstorbenen Dr. Wilhelm Schröer ernannte man in dieser Versammlung Karl Fröhlich sen. wegen seiner großen Verdienste um den Verein zum Ehrenvorsitzenden. Der DJK-Verband verlieh ihm anlässlich seines 75. Geburtstages die DJK-Ehrennadel. Bei der Feier des 45jährigen Jubiläum im Jahre 1954 wurden Matthias Schmitt und Karl Fröhlich sen. mit der goldenen Vereinsnadel ausgezeichnet, während viele alte Mitglieder für ihre Treue zum Verein mit der Silbernadel geehrt wurden.
In der Folgezeit übernahm Wili Houck die Betreuung der Jugend. Tag für Tag war er für seine Jungen tätig. Immer war er für sie zu sprechen und schuf so ein Vertrauensverhältnis zwischen sich und seinen Jugendlichen, dass die Erfolge nicht ausbleiben konnten. So errang er im Spieljahr 1953/54 mit seiner B-Jugend die Kreis-Meisterschaft. Seine Arbeit an der Jugend bildete nicht zuletzt die Grundlage für die späteren Erfolge des Vereins. Unter der Führung von W. Helmich errang die A-Jugend in der vergangen Saison das Jubiläumsturnier des TBV Frillendorf und in der Spielzeit 1958/59 den Gruppensieg. Aber auch die B-Jugend und die Schülermannschaften unter G. Versen sind in jeder Spielzeit zur Stelle. An den Erfolgen hat Helmut Storp als 1. Geschäftsführer und wegen seiner Bemühungen um die 1., Mannschaft besonderen Anteil. Neben der Arbeit im Verein übernahm er im Jahre 1958 das Pressereferat des DJK-Diözesan-Verbandes Essen. Nach der Wiedergründung im Jahre 1950 wurde Kray 09 der 2. Kreisklasse der Gruppe Essen-Süd-Ost zugeteilt. Wenn auch das spielerische Können der 1. Mannschaft Anfangs noch manchen Wunsch offen ließ, so bildete sich doch schon bald durch echte Kameradschaft ein Spielerstamm, der gewillt war, das Erbe seiner Väter in alter Tradition weiterzuführen.
Dieser Wille und eisernes Training brachten ihr vom 2. Spieljahr an alljährlich die 2. Stelle in der Tabelle ein. Zum Aufstieg reichte es jedoch noch nicht. Er nach Abschluss der Spielzeit 1955/56 glückte mit der Mannschaft Fr. Rinkowski (Spielf.), Kurzewski, Rhode, Freitag, Heßling, Hürter, Schneider Fr., Versen, Hemsteg, W. Hriba und Urbanowski der Aufstieg in die 1. Kreisklasse. Als Spielobmann fungierte H. Keiter. In den nächsten Spieljahren erreichten wir zunächst einen achtbaren Mittelplatz, dann sogar hinter dem TuB Frillendorf und den Amateuren des ETB Schwarz-Weiß den 3. Platz in der Tabelle. Dann kam das Spieljahr 1958/59. Es schien, als wollte die Mannschaft um Helmut Hasse aus besonderem Grunde mit gesteigerten Leistungen aufwarten. Sie eilte von Erfolg zu Erfolg und wurde ungeschlagener Herbstmeister. Sie ließ sich auch in der 2. Serie nicht durch einige Rückschläge entmutigen, sondern steuerte unentwegt und stetig der Meisterschaft zu. Im Laufe der Spielzeit wurden Th. Salmon und H. Borgmann zu den Soldaten eingezogen. Mit einem 12:1-Sieg über Rheinland 06 holte sie mit der Spielführer H. Burghardt den noch fehlenden Punkt zur Meisterschaft und sicherte sich damit den Aufstieg in die Bezirksklasse. Das ist fürwahr das schönste Jubiläumsgeschenk, das die Elf ihrem Verein zu seinem 50jährigen Bestehen im Jahr 1959 machen konnte!
Aber auch bei den Pokalspielen mischte unsere Mannschaft gut mit. So ließ sie im Wettbewerb um den Stadtpokal unter anderen den Spielverein Kray 04 mit 3:1 Toren, den BV Stoppenberg mit 2:1 Toren und die Rot-Weiß-Amateure gar mit 5:0 Toren hinter sich. Er im Vorschlussrundenspiel wurde sie von dem nachherigern Pokalsieger BV Altenessen auf dessen Platz mit 3:1 Toren bezwungen. Im Pokal-Wettbewerb auf Landesebene liegt sie als einer der drei Essener Vertreter noch gut im Rennen. Folgende Spieler wurden im Jubiläumsjahr in die Diözesan-Auswahlmannschaft des Bistum Essen berufen: Hennes Burghardt, Willi Hermann, Werner Paul und Karl von Sloun. Nicht nur in der Spitze, sondern auch in der Reservemannschaft gab es in den letzten Jahren gute Erfolge zu verzeichnen. Einmal wurde die Mannschaft Sieger in der Krayer Pokalwoche. In der Spielzeit 1958/59 gelang ihr die Meisterschaft der Reserve im Kreis Süd-Ost, im Jubiläumsjahr wurde unter recht unglücklichen Umständen die zweite Stelle erreicht. Hier die Namen der Meistermannschaft: Becker, Rhode, Schneider R., Verhoven, Ladenthin, Hürter, Versen, Hennersdorf, Rösner, Meyer, Wichura. Im Jahre 1954 wurde unter Robert Springenberg, Josef Schrievers und Helmut Storp eine Alte-Herren-Abteilung gegründet. Es war das Sammelbecken unserer Ehemaligen, und neben dem Sport gab es manche gemütliche Stunde im vertrauten Kreis. Die Abteilung wurde in den nachfolgenden Jahren von Robert Springenberg, Paul Fröhlich und Hermann Müller geführt. Auch im Jubiläumsjahr werden unsere Alten wieder ihre Kräfte mit namhaften Vereinen messen. Was aber den Verein mit besonderem Stolz erfüllt, ist die Tatsache, dass alle Erfolge mit spielerischen Mitteln erreicht wurden und unserer Mannschaft überall (siehe auch Krayer Pokalspiele) der Fairnesspreis zuerkannt wurde. 35 Spiele konnten ohne Platzverweis durchgeführt werden.
Die stetigen Leistungen der 1. Mannschaft sind nicht allein durch die echte Kameradschaft der Spieler untereinander, sondern auch durch unerschütterliches Vertrauen zum Vorstand begründet. Seit 1952 tagte die Gemeinschaft im Vereinshaus Storp, und es war „Oma“ Storp, die in frohen und trüben Stunden zu ihren „Jungs“ stand. Zum Wachsen und Werden in dieser Zeit trugen vor allem die harmonischen Feste bei, auf denen sich die ganze DJK-Familie zusammenfand. Zur ständigen Einrichtung zählten die besinnlichen Weihnachtsfeiern, das Oktoberfest und die Karnevalsfeiern mit eigenem Elferrat unter dem Präsidenten Hans Koch. Im Jubiläumsjahr 1959 wurde die Abteilung Tischtennis gegründet. 1960 unterlag die 1.Mannschaft im DFB-Pokal der Vertragself von Rot-Weiss Essen mit 1:2. 1961 der absolute Höhepunkt des DJK Kray 09, die Deutsche DJK Meister-schaft. Im Endspiel in Nürnberg gegen DJK Augsburg konnten wir die Deutsche Meisterschaft für uns entscheiden. 20.000 Zuschauer verfolgten das hochklassige Endspiel. 1964 wurde die Abteilung Tennis gegründet. Die 1.Mannschaft der Fußball- abteilung stieg in die 1. Kreisklasse ab. 1965 errang der DJK Kray 09 bei den DJK Bundesmeisterschaften in Düsseldorf die Vizemeisterschaft.
Die Vizemeisterschaft war für die Folgezeit der letzte sportliche Höhepunkt. Die Mannschaft spielte in der 1.Kreisklasse eine mittelmäßige Rolle. Aufmerksamkeit erweckte die Mannschaft beim Spiel gegen SuS Kray Leithe am 19.02.1967. Mit 4 Feldverweisen wurde ein neuer interner Vereinsrekord aufgestellt. In den Folgejahren wurden noch weitere Abteilungen gegründet: Damengymnastik für Mutter und Kind (1971), Herrengymnastik (1972), Volleyball (1972), Badminton (1976). Erst 1982 gewann die Fußballabteilung durch die Verpflichtung von Norbert Hillebrand als neuer Trainer wieder an Stärke. Mit zwei spielstarken Mannschaften konnten gute Mittelfeldplätze in der Kreisklasse belegt werden. Auf Grund der guten Jugendarbeit konnten über Jahre viele gute Spieler an die Seniorenmannschaften abgestellt werden. So wechselten nach der Saison 1983/84 gleich 13 Jugendspieler in die 1. und 2. Mannschaft. Zum Saisonstart 1985/86 standen Trainer Norbert Hillebrand nach 14 Abmeldungen nur noch 4 Spieler zur Verfügung. Aufgrund der fehlenden finanziellen Mittel konnte man keine großen Sprünge machen. Mit einer Notelf schaffte man dennoch den Klassenerhalt.
1986 trat das erste Mal einer der Gründungsvater des FC Kray, Jürgen Thielen, in Erscheinung. Am 10.Juli 1986 schloss der damalige Vorstand um Heinz Schlaak den Kooperationsvertrag mit Jürgen Thielen ab. Durch die Mitarbeit als Berater des Vorstandes von DJK Kray 09 wurde der Grundstein zur Fusion mit dem VfL Kray 31 gelegt. Das letzte Meisterschaftsspiel als DJK Kray 09 fand am 17.Mai 1987 gegen SV Burgaltendorf statt. Mit Abschluss der Saison 1986/87 belegte der DJK Kray 09 den 11. Platz in der Kreisklasse A Südost.